Brief an alle Partei-Kreisvorsitzenden im Eifelkreis

Sehr geehrte Damen und Herren,

Landtagswahl, Landratswahl und Bundestagswahl. Bei drei Wahlen sind die Bürger unseres Eifelkreises dieses Jahr aufgefordert, ihre Stimme im Namen der Demokratie abzugeben. Der Begriff „Superwahljahr“ trifft damit auf unsere Region besonders zu.
Die vergangene Landtagswahl hat uns hierbei vor Augen geführt, dass diese Wahlen aufgrund der Corona-Pandemie anders sind. Feste, Feierlichkeiten, Feten – alle Veranstaltungen fallen und fielen der Bekämpfung des Virus zum Opfer. Ein Wahlkampf, der auf Bürgernähe ausgerichtet ist, scheint so kaum zu realisieren.
Eine Begleiterscheinung dieser fehlenden Bürgernähe ist die starke Werbung der Parteien in Form von Plakaten. Diese scheint im Zuge der Pandemie im Vergleich zu vorangegangenen Wahlen noch einmal stark zugenommen zu haben; und zwar durch alle Parteien.
Dies halten wir als Junge Union für nicht zielführend. Denn ein Wahlplakat sorgt erwiesenermaßen nicht dafür, dass ein Wähler sich für diese oder jene Partei entscheidet. Hauptwirkung eines Wahlplakates ist es, den Wähler auf eine anstehende Wahl hinzuweisen. Dies ist auch mit einer deutlich geringeren Anzahl zu erreichen.
Weitere Argumente sprechen für eine solche Reduzierung:
Wirtschaftliche Kosten – Die Beschaffung von Plakaten sorgt für einen nicht unerheblichen Kostenfaktor. Dieser ließe sich einsparen und im Wahlkampf sinnvoller verwenden, die Art der Nutzung kann jede Partei natürlich eigenständig entscheiden.
Ökologische Kosten – Nach einer Wahl müssen die vielen Plakate auch entsorgt werden. Dies sorgt für einen ökologischen Fußabdruck, der in diesem Maße nicht notwendig ist und leicht verringert werden kann.

Zeitfaktor – Die vielen Wahlhelfer engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich mit viel Freude. Dennoch kostet das Plakatieren der vielen Ortschaften viel Zeit. Dies steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Das Verteilen von individuellen Flyern, das persönliche Bürgergespräch (sobald es wieder möglich ist) und andere Wahlkampfformen versprechen deutlich mehr Erfolg.
Öffentlichkeitswirksamkeit – Viele Bürger stehen der übermäßigen Plakatierung ihrer Ortschaften skeptisch gegenüber. Diese Vorbehalte sollten die Parteien ernst nehmen und auf eine Reduzierung hinwirken.

Aufgrund der geschilderten Sachlage fordern wir Sie als Vorsitzende dazu auf, innerhalb Ihrer Parteien eine Reduzierung an Wahlplakaten anzuregen. Dies soll in Zukunft für alle Wahlen gelten, unabhängig davon, ob eine Pandemielage vorherrscht.
Am erfolgversprechendsten ist eine gemeinsame Verständigung zwischen allen Parteien, daher bitten wir Sie, den Dialog zueinander zu suchen. Gerne agieren wir hierbei als Vermittler.

Konkret sollten solche Gespräche folgende Punkte aufgreifen:
Die Parteien sollten auf Kreisebene konkret eine Höchstzahl an Plakaten festlegen. Diese muss deutlich unter der Anzahl an Plakaten liegen, die beispielsweise im Landtagswahlkampf eingesetzt wurden.
Kein Dorf sollte übermäßig plakatiert werden. Eine an die Einwohnerzahl des jeweiligen Dorfes gekoppelte maximale Anzahl an Plakaten wäre hier erfolgsversprechend und mit einer Tabelle für alle anstehenden Wahlen leicht zu verwirklichen.

Bitte geben Sie uns Rückmeldung, wie Sie zu unserem Antrag stehen und ob Sie sich bereit erklären, bei einer Reduzierung an Wahlplakaten in Hinblick auf kommende Wahlen mitzuwirken.

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